Überwintern auf dem Segelboot?

Die Segelsaison endet - was bedeutet das?!
 Was machen wir, sobald die Saison endet?


Über 2500 Seemeilen haben wir dieses Jahr schon zurück gelegt und plötzlich steht schon wieder der Winter vor der Tür.
Alle Segler sprechen immer davon, dass "die Segelsaison bald endet", dass "die Sturmsaison zu einer gewissen Zeit anfängt" und dass "bald das Segelboot bald winterfest gemacht werden muss".
Aber was genau bedeutet das eigentlich?
Wie überwintert man denn eigentlich auf einem Segelboot?
WIR mit unseren Segelbooten müssen uns mehr noch als vielleicht andere Reisende nach den Wetterbedingungen richten. Wind, Welle, Stürme, Regenzeiten - wie, wo und wann wir segeln bestimmt das Wetter, bzw. vor allem der Wind.
Hier im Mittelmeer ist die optimale Zeit von April bis November, das ist dann hier für Segler die sogenannte "Segelsaison".
Das heißt hier erwarten einen vorwiegend leichte Winde, voraussichtlich keine großen Stürme, kaum hohe Wellen, Sonne Sonne Sonne und warme Temperaturen.
Ein Segel-Sommer wie aus dem Bilderbuch.
Ab November/ Dezember ändert sich das allerdings drastisch, die Temperaturen sinken auch hier teilweise auf bis zu 0 Grad, das kühle Meerwasser ringsherum schafft eine noch kühlere Raumtemperatur im Boot, es beginnt die Regenzeit und damit dann auch der Winter, selbst im Süden.
Seit einigen Jahren ziehen hier dann auch gerne mal ab Herbst unkontrolliert die sogenannten "Medicanes" durch, tropensturm-ähnliche Hurricanes im Mittelmeerraum.
Das bedeutet für fast alle Segler:
Die Segel werden verstaut, das Boot wird auf diese Sturm-Zeit vorbereitet und winterfest gemacht und man sucht sich entweder eine geschützte Ankerbucht oder einen geschützten Hafen. Dort bekommt dann das Segelboot seinen wohl verdienten Winterschlaf, bis es dann im Frühjahr endlich wieder weiter gehen und man die Segel endlich wieder hissen kann.
 
Wie geht es im Winter also dann jetzt für uns weiter?
Auch für Ohana geht es diesen Winter wieder in ihren Winterschlaf - aber diesmal ohne uns!!!
Die letzten 3 Winter haben wir in Portugal auf unserem Segelboot an der Algarve verbracht, in unserer Lieblingsbucht Alvor. Wir haben uns als Schutz vor der stürmischeren Regenzeit einen eigenen "Wintergarten" gebastelt, hatten den Kamin von morgens bis abends an, uns die meiste Zeit nach drinnen verkrümelt und hatten drei traumhafte, romantische eiskalte Winter.
Dieses Jahr haben wir uns aber für etwas anderes entschieden und werden Ohana auf unbestimmte Zeit verlassen (also mindestens so lange, bis in Griechenland die Segelsaison wieder startet) - so viele Monate ohne unser Segelboot, das aller aller erste Mal nach so langer Zeit!
Das bedeutet jetzt: unsere letzten 5 Wochen auf dem Boot sind angebrochen - danach werden wir Ohana für eine ganz schön lange Zeit vermissen müssen.
Denn wir wissen noch nicht, wann wir zurück kommen werden. Wenn wir eins gelernt haben, dann ist es das Schönste, keine Pläne zu schmieden - denn es kommt, wie es kommen soll und wir wollen uns mal wieder treiben lassen. Diesmal nicht wie sonst vom Wind, sondern von der Umgebung, neuen Abenteuern und von den Menschen.
Dieser verrückte Gedanke daran lässt uns am ganzen Körper kribbeln, wir sind aufgeregt und neugierig und vielleicht sogar auch ein wenig ängstlich.
Wir wissen, Ohana wird in guten Händen sein und unser Nachbar wird gut auf sie aufpassen, er wird unseren kleinen Bootsgarten pflegen und ein Auge auf alles werfen.
Wir können es noch gar nicht glauben... und WAS genau ansteht, das werden wir euch alles nochmal in Ruhe erzählen!

 
"Wolltet ihr nicht nach Hawaii?"
Ohh jaaaaa!!! Und wir sind auch schon auf dem Weg dorthin. Wir stecken schon mittendrin!
Anfang des Jahres haben wir alle Zelte abgebrochen, um mit unserem Segelboot Ohana einmal um die Welt zu segeln. 
Unser größtes und persönliches Traumziel aller Ziele: Hawaii
Deshalb ging es für uns jetzt noch ein letztes Mal ins Mittelmeer, ein Meer das weder Benni bisher auf seiner Weltreise, noch ich in meinen 3 letzten Jahren besegelt haben.
Wir wollten noch einmal die Besonderheiten dieser atemberaubenden Landschaft genießen, diese verschiedenen Kulturen, die so dicht nebeneinander sind, kennenlernen und hunderte kleine unbewohnte Inseln erkunden. Wir wollten noch ein letztes Mal all das erleben, bevor es nächstes Jahr vom Mittelmeer aus dann immer weiter westwärts geht, über den Atlantik, durch den Pazifik und durch den indischen Ozean - einmal um die Welt, einmal durch alle 7 Weltmeere.
Aber wie auch hier im Mittelmeer gibt es auf dem Weg nach Hawaii noch 1000 weitere Stopps, die wir einplanen möchten.
Ich möchte unbedingt auf die Azoren und diese atemberaubende Landschaft erkunden, ich möchte nächstes Jahr noch auf die Bahamas und in Exuma mit den zahmen Haien und den kleinen Schweinchen schwimmen, ich möchte pinke Flamingos in freier Wildbahn erleben. Ich würde so gerne mal mit dem Rucksack durch Panama, wie der kleine Tiger von Janosch schon immer davon geträumt hat.
Ich träume davon, irgendwann mal hunderte von Wasserfällen in Nicaragua zu sehen.
Ich möchte noch mit dem Segelboot nach New York, nach Ecuador und nach Chile.
Ohhhh die Welt ist so groß und bunt.
Und das alles liegt noch vor uns, auf dem Weg nach Hawaii.
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9 Kommentare

Warum nutzt ihr nicht die Kombi Solar/Windgenerator, dass sollte doch im Winter die fehlende Sonne ausgleichen können.

Ralf

Bin gespannt was Ihr im Winter macht… 🙂

blade RF

…wow 😊…und ich darf auch dabei sein 😉

Margit Hanßen

Das wird aufregend😍🥳 Ich freu mich sehr auf die Reise mit euch😊

Marina

Wow 😍

Elli

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